Nach zahlreichen Konflikttrainings in den Vor- und Nachbereitungsphasen der IdA Kurse in Marburg im vergangenen Jahr (siehe hier) fanden im Juni und August insgesamt drei Methoden-Fortbildungstage mit einigen IdA-Kursleiterinnen der Praxis GmbH und Arbeit & Bildung e.V. statt. Mit einem ähnlichen Ablauf wie in den Konflikttrainings reflektierten die Kursleiterinnen eigene Konflikte in dem IdA-Projekt und ihren Umgang damit, um so die Möglichkeiten der Theatermethoden zur Bearbeitung von Konflikten zu erfahren. Der kollegiale Austausch über eigene Erfahrungen anhand vieler Beispiele aus den Kurs wurde durch die gezielte Anwendung von Konfliktbearbeitungsmodellen ergänzt.
Gerald Hüther, die Sinn Stiftung und der Verein Schloss Tempelhof laden vom 1.-4.November zu einem generationsübergreifenden Symposium ein …
Hier ein Auszug aus der Ankündigung:
„Kreativität und Begeisterung statt Leistungsdruck und Streß – wie wir es schaffen, das zu entfalten, was in uns steckt. Tun – was meinem ureigenen Potential entspricht! Dies ist die treibende Kraft für jede Art von Begeisterung – still, laut, leise, spielerisch, genussvoll … Begeisterung ist der Stoff, der uns vom Träumen in die Aktion bringt. Wenn unsere Zukunftsfragen sich mit unserem inneren Feuer verbinden und wir diese mit anderen teilen, entsteht ein schöpferischer Raum, aus dem heraus neue Antworten geboren werden. Gerade in diesen Tagen braucht unsere Welt dieses schöpferische Potential und Zusammenwirken aller Generationen und Kulturen, um ökologisch nachhaltige, sozial gerechte und sinnerfüllte Projekte zu verwirklichen.
Der Verein Schloss Tempelhof lädt in Kooperation mit der Sinn Stiftung ein, vier Tage lang in ein Feld der Begeisterung, des Spielens und Staunens einzutauchen, und gemeinsam neue kreative Felder zu schaffen. Dominik Werner wird uns mit Theater, Spiel und Traumarbeit durch die Tage begleiten.“
…weitere Informationen und ein Online-Anmeldeformulr sind hier zu finden…
Folgende Referenten werden an diesen Tagen mit dabei sein:
- Prof. Gerald Hüther (Neurobiologe, Präsident d. Sinn-Stiftung)
- Oswald Rabas(Gründer der freien aktiven Schule Kempten)
- Geseko von Lüpke (Autor „Projekte der Hoffnung“, Journalist Netzwerker)
- Christian Rauschenfels (Gründer des Studiums Potentiale der Sinnstiftung)
- Dominik Werner (Dipl.Päd.,„Spielerisch Lernen“ Traumforum)
- Adelheid Tlach-Eickhoff (Sozialpädagogin, Pionierin von Project Peace)
- Saro Ratter (Dipl. Landwirt Aktivhof Schlehdorf)
- Gabriele Dohndorf-Metsch (Art of Hosting) u. begeisterte Tempelhofer u. Tempelhoferinnen.
Für die junge Generation:
- Dominik Werner und Elena, Ewa, Samuel, u.a. von Project Peace
Für Tempelhofinteressierte besteht die Möglichkeit vorab an einer Führung durch den Tempelhof teilzunehmen. Beginn 10 Uhr, anschließendes Mittagessen um 12.30 Uhr.
Das Symposium beginnt am 1. November um 14 Uhr mit dem Einführungsvortrag und Workshop des renommierten Neurobiologen und Gehirnforschers Prof. Dr. Gerald Hüther und endet Sonntag den 4. November mit einem gemeinsamen Mittagessen gegen 13 Uhr.
Zum Abschluss des Freiwilligen Dienst FSJ / BFD organisierte der Internationale Bund Marburg verschiedene Kreativworkshops, die Anfang Juli parallel stattgefunden haben. In einem viertägigen Theaterworkshop reflektierte eine der Gruppen die Erfahrungen während der Freiwiligendienste in sozialen Einrichtungen. Über zahlreiche Übungen und Spiele sowie Statuen- und Bildertheater entwickelte die Gruppe drei Theaterszenen, die in einer abwechslungsreichen Abschlusspräsentation im alten historischen Rathaussaal Marburg aufgeführt wurden. Neben den Theaterszenen gab es auch einen Kurzfilm, selbstbedruckte T-Shirts, Skulpturen und eine künstlerische Ausstellung mit Bildern und Collagen die allesamt in den anderen parallelen Workshops kreiert wurden.
OP- Zeitungsbericht von der Abschlussveranstaltung im Rathaus
Im Rahmen der OpenSpace Reihe für Improtheaterworkshops von TheaterGegenstand e.V. habe ich am 9.Mai einen zweistündigen TraumForum Theaterworkshop in Marburg angeboten.
In diesem Workshop haben wir die Frage erkundet, wie sich die Menschen in Marburg im Jahre 2032 fortbewegen werden? Wie sieht die städtische Mobilität in 20 Jahren aus? Nach einigen Übungen und Spielen zum Einstieg machten sich je zwei Teilnehmende auf gemeinsame Phantasiereisen ins Marburg im Jahr 2032 …. In den anschliessenden Improvisationen mit Interventionen durch die weiteren Mitspieler haben wir spannende Einblicke in unsere Vorstellungen von der Welt in 20 Jahren bekommen. Überschwemmte Lahnufer, Fahrrad-Taxis, verrückte Ruderer im Wald auf den Lahnbergen, Sprungstiefel, defekte Oberstadtaufzüge, Seilbahnen quer durch die Oberstadt und eine Paragliderstation am Schloss sind nur einige wenige Aspekte …. Auffällig war, dass es kaum individuell genutzte Autos gab und sämtliche Fahrzeuge mit Elektroantrieb unterwegs waren …. Wunschdenken oder Zukunftsträume ?
Inhaltlich habe ich den Workshop in den Kontext der jungen Transition Town Initiative in Marburg www.marburg-im-wandel.de gestellt. Über diese Plattform werden in den nächsten Wochen wahrscheinlich weitere TraumForum Theaterworkshops stattfinden. Die Termine werden dort auf der Webseite angekündigt.
Im Sommer und Herbst 2011 habe ich immer wieder ein- bis dreitägige Konflikttrainings mit arbeitssuchenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die an Berufsvorbereitungskursen bei der Praxis GmbH Marburg teilnehmen, durchgeführt.
Zum Einsatz kamen je nach Dauer der Trainings gemeinsam erarbeitete Konfliktmodelle, Theaterrmethoden (Spiele, Statuentheater und Forumtheater) und andere kreative Kommunikationsmethoden. Das Ziel war in allen Gruppen vor allem eine Reflexion eigener Konflikte und des eigenen Verhaltens in alltäglichen Konflikten. Dabei orientierte ich mich im Ablauf vor allem an dem SABONA Konzept, dass den von Johan Galtung entwickelten TRANSCEND Konfliktbearbeitungsansatz auf alltägliche (private & berufliche) Konflikte übertragen hat (Video Interview zu dem SABONA Programm). Insbesondere die Kombination mit den handlungsorientierten Theatermethoden war für die Teilnehmenden eine bereichernde und aktivierende Vorgehensweise.
Das wohl beste Feedback an mich war, dass die Jugendwerkstatt-Teilnehmer im November am Ende des zweiten Tages die Möglichkeit ergriffen und ihre Kursleiter fragten das Konflikttraining um einen weiteren Tag zu verlängern. So konnten wir einen weiteren Tag an den zwei Forumtheaterszenen arbeiten und gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten für die dargestellten Konflikte suchen.
Bereits am Lernforum Großgruppenarbeit im Januar 2011 erreichte mich eine Anfrage für eine Fortbildung mit Theatermethoden von einem Netzwerk systemischer Organisationsberater_innen und Trainer_innen. Im September 2011 war es dann soweit. Insgesamt 15 Kolleginnen und Kollegen trafen sich in den Räumlichkeiten von Abari in Offenbach und erlebten eine sehr bewegende Fortbildung mit Theatermethoden, die sich für die Integration in Beratungs- und Trainingsprozessen eignen. Besonders spannend war für mich die gemeinsame Reflexion der Anwendungsmöglichkeiten einzelner Methoden in den jeweiligen Tätigkeitsfeldern der Teilnehmenden.
Am Ende des Tages wurde gleich ein zweiter Termin für eine Vertiefung vereinbart. Bereits Anfang Januar 2012 wird der Großteil der Gruppe und einige weitere Kollegen an einem zweiten Fortbildungstag teilnehmen. Auf Wunsch der Gruppe wird dieser zweite Tag den Fokus auf die Konfliktbearbeitung mittels Theatermethoden richten. Ein entsprechender Bericht wird folgen…
Im März 2009 haben wir einen internationalen Multiplikatorenworkshop mit Hector Aristizabal (Kolumbien/USA) in Marburg veranstaltet. Das siebentägige Programm beinhaltete eine Aufführung von Hectors Solo-Stück „Nightwind“, Filme von Theaterprojekten in der Friedensarbeit, eine Gesprächsrunde mit Prof. Wagner vom Zentrum für Friedens- und Konfliktforschung und Naakow Grant-Hayford vom Referat für Interkulturelle Konfliktforschung des AstA Marburg. Kern des Programm war der fünftägige Workshop mit einer abschliessenden Aktion in der Marburger Innenstadt.
Für die Teilnehmenden aus zahlreichen Ländern war es eine besonder Gelegenheit die Anwendung der Methoden aus dem Theater der Unterdrückten in Hectors eigenen Art und Weise kennen zu lernen. Er kombiniert in seinen Workshops das Theater der Unterdrückten mit vielen ästhetischen Elementen des Storytelling, Musik, Tanz und Ritualen. Sein sehr prozessorientierter Blick ermöglichte für viele Teilnehmenden ein vertieftes Verständnis über die Möglichkeiten der ganzheitlichen Konflikt- und Friedensarbeit über das Medium des Theaters.
Weitere Informatione sind in der Acting_for_Peace2009 Projektdarstellung (pdf) zusammengestellt.